Künstler lieben Birken
Macher lieben Eichen
Künstler wollen wirken
Macher was erreichen
Künstler schwärmen vom Gang der Giraffen
Macher von ihrem Hals
Künstler wollen Werte schaffen
Macher auf ihre Art ebenfalls
* * *
Der Künstler liebt die Insel
Den Macher zieht’s aufs Meer
Der Künstler greift zum Pinsel
Der Macher zückt den Speer
Wo Künstler große Worte machen machen
Macher einen Satz
Wo Künstler kraftvolle Orte brauchen brauchen
Macher Platz.
Den Künstler plagen Sorgen
Den Macher plagt die Macht
Die Künstler schläft am Morgen
Der Macher in der Nacht.
* * *
Der Macher blickt nach vorn
Der Künstler schwelgt im Jetzt
Den Macher spornen Dornen an
der Künstler ist verletzt.
Künstler schaffen Werke
Macher schaffen viel
List ist ihre Stärke
Die des Künstlers: Stil.
Der Künstler macht auf Meister
der Macher macht auf Held
am Künstler scheiden sich die Geister
am Macher nur die Welt.
Künstler und Macher sind wie Wasser und Feuer
Man könnte auch sagen: wie Erde und Luft.
Sie sind einander nicht wirklich geheuer
und neiden jeweils des anderen Duft:
des einen Werk, des anderen Reich.
So verschieden, sind sie gleich.
* * *
(Dies Gedicht geht nicht gegendert
Poesie ist nicht gerecht, ich
hätte es sonst schon geändert
Kunst ist fein – nicht mächtig.)
G. Paál, 2023 – Mehr