Die Karaffe, das Besteck, der Kelch mit dem Wein
blanke Glas- und Silberflächen
filtern das Trübe und schlucken den Schatten
indem sie die Lichter spiegeln und brechen
und selbst dem Staub im matten
winternen Leben Glanz verleihen.

Scharf geschliffen durch die Brille
flackern gläsern Leuchter, Mond und Sterne
durch den klirrenden Raum: kristallene Kerzen.
Gesang und sanfte Trommeln spenden Ferne
wohlig dazu, blenden Elend und Schmerzen
aus. Darauf einen Klaren. Stille.

Dann, wie ein seltener Komet leuchtet
ein altes Lied heran, das mich
so lange nicht erreicht hat. Es lässt
nun auch die Augen brillant glasig
sein, passend zum glanzvollen Rest.
Nichts ist mehr scharf, nur weich befeuchtet.

G. Paál, Lyrik ist Logik, 2008